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Karl Ii. dahin, da er den Kurprinzen Joseph Ferdinand von Bayern, Enkel Leopolds I. und seiner spanischen Ge-mahlin, als Erben der Hauptlnder Spaniens einsetzte; die Nebenlnder sollten an Ludwigs Xiv. Enkel Philipp von Anjou und an Leopolds jngeren Sohn Karl fallen. Das schien die beste Lsung; aber Joseph Ferdinand starb 1699 ganz unerwartet. Nun setzte es Ludwig Xiv. bei dem schwachen spanischen Könige durch, da dieser in einem zweiten Testament Philipp von Anjou zum alleinigen Erben ein-setzte. Schon im Jahre 1700 starb Karl Ii., und Ludwigs Enkel bestieg als Philipp V. den spanischen Thron.
Ludwig Xiv. hatte bei der Nachricht vom Ableben Karls Ii. und bei der Entlassung seines Enkels nach Spanien ausgerufen: Nun gibt es fr Frankreich keine Pyrenen mehr," und damit deutlich die Plne verraten, die sein Herz bewegten. Die brigen Mchte waren aber nicht gewillt, dieser Machtvergrerung Frankreichs ruhig zuzusehen. Der Krieg brach aus.
Auf Ludwigs Seite trat der Kurfürst Max Emanuel von Bayern, dem die spanischen Niederlande versprochen wurden; auch sein Bruder, der Erzbischof von Kln, schlo sich Frankreich an. Leopold 1. fand Untersttzung durch England, Holland, Portugal, Savoyen, Preußen, Hannover, Kurpfalz, Mainz und Trier; 1702 erklrte auch das Deutsche Reich den Krieg an Frankreich.
Der Krieg wtete zunchst in Italien, in den Nieder-landen und in Sddeutschland. Anfangs war Ludwig im Vorteil. In Italien konnte sich Prinz Eugen wegen der schlechten Beschaffenheit seiner Truppen nur gerade behaupten; in Sddeutschland gelang es Ludwig von Baden, der die Reichsarmee fhrte, auch nicht, die befrchtete Vereinigung der Franzosen und Bayern zu verhindern, und in den Niederlanden wurde der tchtige Marlborough durch die Eiferschteleien der Hollnder am energischen Eingreifen ver-hindert.
Ludwig triumphierte aber zu frh; denn 1704 vereinigten sich Marlborough und Prinz Eugen am Rhein. Bei Hchstdt (Blendheim) kam es zu einer mrderischen Schlacht. Die vereinigten Bayern und Franzosen wurden gnzlich geschlagen. Nicht wenig hatte der alte Dessauer mit seiner preuischen Infanterie zum Siege beigetragen, und die Augen Europas hingelenkt auf die tapferen Preußen. Bayern siel in des Kaisers Joseph I. (17051711) Hnde; denn
Werner, Lehrbuch. 6
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Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Ludwigs_Xiv Leopolds Karls Spanien Frankreich Frankreichs Frankreich England Holland Portugal Savoyen Hannover Mainz Frankreich Italien Nieder-landen Sddeutschland Italien Sddeutschland Niederlanden Rhein Blendheim Europas
gewonnen durch den Sieg bei Neerwinden Belgien zurck Nun erlief der Konvent ein allgemeines Aufgebot. Die leidenschaftlich erregten franzsischen Heerhaufen drngten die Verbndeten wieder der den Rhein zurck und eroberten 1795 Holland, das in die Batavische Republik verwandelt wurde. Die Verbndeten waren uneinig, besondere Spannung herrschte zwischen Preußen und Osterreich wegen eines Bndnisses, das Osterreich mit Rußland zwecks Teilung Polens geschlossen hatte. Um freie Hand zu gewinnen, schlo Preußen mit Frankreich den Basler Frieden (1795), wobei es seine Besitzungen jenseits des Rheins aufgab gegen die in Aussicht gestellte Ent-schdigung durch Skularisation rechtsrheinischer geistlicher Besitzungen. Auch die anderen deutschen Staaten und Spanien schlssen Frieden. Osterreich, England und Sardinien kmpften weiter.
c) sterreichs Kamps in Sddeutschland und Oberitalien (1796 bis 1797). sterreich setzte den Kampf fort. Es gewann zunchst einige Vorteile; aber schon 1796 rstete sich Frankreich zu einem Doppelfeldzuge. Die sogenannte Rheinarmee sollte vom Norden her auf Wien losrcken, die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte die sterreichischen Besitzungen in Italien bedrohen. Der Erzherzog Karl, warf die Rheinarmee zurck und bernahm dann den Oberbefehl in Italien.
(Napoleon Bonaparte, geboren 1769 in Ajaccio auf der Insel Korsika, war der Sohn des Advokaten Karlo Bonaparte. Er besuchte die Kriegsschulen zu Brienne und Paris, trat 1786 als Leutnant ins Heer, wurde 1792 Artilleriehauptmann und wute sich als ein treuer Anhnger der Revolution hinzustellen. Seine militrische Tchtigkeit, verbunden mit Ehrgeiz und nackter Selbstsucht fhrte ihn von Erfolg zu Erfolg. Bei der Belagerung von Toulon, das sich fr den König erklrt hatte und von der englischen Flotte untersttzt wurde, hatte er sich durch Unerschrockenheit ausgezeichnet und wurde dafr zum General ernannt. 1796 bertrug ihm das Direktorium den Oberbefehl der die italienische Armee.)
Die italienische Armee befand sich in einem sehr traurigen Zustande und war der Auflsung nahe. Napoleon schuf aus dieser niedergeschlagenen und fast verzweifelten Maffe in biet Wochen ein begeistertes Heer, das seinem Fhrer in blinder Ergebenheit folgte. Er ntigte mit diesen Truppen den König von Sardinien zum Frieden und entri ihm savohen und Nizza. Dann erzwang er in der blutigen Schlacht bet Lodi die Rumung der Lombardei durch die sterreicher. Er besiegte die sterreicher weiter bei Arcole und Rivoli und nahm Mantua. Neapel und der Papst muten sich den Frieden unter schweren Bedingungen erkaufen. sterreich wagte gleichfalls keinen wetteren Widerstand und trat in dem Frieden zu Campo Formio (bei Udme) ferne belgischen Besitzungen und Norditalien mit Mailand ab Dafr wurde es entschdigt durch das venetianische Gebiet, Jsttten und Dalmatien. Aus der Lombardei wurde die Cisalpinische aus Genua die Ligurische Republik geschaffen. Schon im folgenden Jahre wurde die Schweiz in die Helvetische und nach der Gefangen-nhme Pius Vi. der Kirchenstaat in die Rmische Republik ver-wandelt.
6) Bonapartes Zug nach gypten (1798). Der einzige Feind, der Frankreich bisher ungestraft Trotz hatte bieten knnen, war Ena-land. Napoleon hatte schon 1797 erklrt: England mssen wir tu
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genommen hatte, schlo Kaiser Franz den Frieden zu Lneville (1801) 1801 in welchem die Abtretung des linken Rheinusers besttigt w^rde. Deutschland erlitt dadurch einen Verlust von 1150 Quadratmeilen. Die deutschen Fürsten wurden fr ihre auf dem linken Rheinufer verlorenen Besitzungen entschdigt durch die skularisierten geistlichen Besitzungen und die eingezogenen freien Reichsstdte (int ganzen wurden 112 Staaten eingezogen). Dies geschah durch den Reichs-deputationshauptschlu (1803). Preußen erhielt die Hochstifter Hildes- 1803 heim, Paderborn, Erfurt und Mnster, das Eichsfeld und die Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar, im ganzen 240 Quadratmeilen (es hatte 42 Quadratmeilen abtreten mssen). Bayern bekam fr die Kurpfalz und Zweibrcken (200 Quadratmeilen) Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau (280 Quadratmeilen). Hannover erhielt Osnabrck; Baden Konstanz, Stcke der Bistmer Speier,
Basel und Straburg. Die Fürsten von Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel erhielten die Kurwrde.
England hatte seinen Frieden mit Frankreich noch nicht ge-macht. Doch zwang eine Friedenspartei die Regierung zu dem Frieden von Amiens (1802), in dem England alle Eroberungen herausgab. Noch in demselben Jahre erhielt der Papst den Kirchen-staat zurck.
f) Die dritte Koalition (18041805). Napoleon stellte zunchst die Ordnung in Frankreich wieder her. Er sah ein, da ein Volk ohne Religion nicht zu regieren ist. Deshalb schlo er einen Vertrag mit Pius Vii., durch welchen der katholische Kultus wieder eingefhrt wurde. Darauf lie er sich zum lebenslnglichen Konsul und zum Prsidenten der italienischen Republik erwhlen und war tat-schlich unumschrnkter Herrscher, Errichtete sich in frstlicher Weise einen Hof ein. umgab sich mit einer Leibgarde und schuf durch die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion einen neuen Adel. Nun stand seinem letzten Ziele nichts mehr im Wege, und ohne Widerstand zu finden,
lie er sich zum erblichen Kaiser der Franzosen whlen und am 2. Dezember 1804 krnen.
Bald nach der Krnung erhoben sich neue Streitigkeiten zwischen Frankreich und England. Da auch die brigen Mchte sich durch Napoleon verletzt oder bedroht fhlten, schloffen England, Osterreich, Rußland, Schweden die dritte Koalition. Bayern, Baden und Wrttemberg traten zu Napoleon der. Mit ihrer Hilfe nabm er ein Heer der sterreicher bei Mm gefangen, drngte die Russen nach Mhren, nahm Wien, siegte in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und zwang Osterreich zu dem Preburger Frieden, in dem es Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und den Breisgau an Baden abtreten mute. Preußen wurde gegen alles Vlkerrecht gentigt,
Kleve und Neuenburg an Frankreich und Ansbach an Bayern abzutreten. Da es dafr Hannover besetzen durfte, war eine zweifelhafte Gegen-gbe; denn dadurch geriet es mit England in Zwiespalt. Napoleon nun na$ Willkr: Neapel gab er seinem lteren Bruder Joses; Holland wurde in ein Knigreich verwandelt und vem jngeren Bruder Ludwig zugewiesen; seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais machte er zum Vizeknig von Italien, seinen Schwager Murat zum Herzog von Kleve und Berg. Die Vasallenstaaten Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben (1805).
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Die Russen kmpften so siegreich, da der Sultan Preußen und Osterreich um Vermittelung des Friedens an-ging. Allein die Russen stellten so hohe Forderungen, da Osterreich ein bedeutendes Heer an der ungarischen Grenze aufstellte, um vielleicht die im Belgrader Frieden verlorenen Lnder wieder zu gewinnen. Dabei besetzte elletnige Orte, welche Kaiser Sigismund (1412) als König von Ungarn an Polen abgetreten fjatte. Dies erregte zuerst bei der Kaiserin Katharina Ii. den Gedanken einer Teilung Polens. Nach-dem sich Friedrich Ii. und Joseph Ii. in persnlichen Zusammenknften zu Neisse (1769) und zu Neustadt in Mhren (1770) zum gemeinsamen Handeln genhert hatten, einigten sie sich mit Rußland zu der ersten Teilung Polens (1772). Polen verlor mehr als ein Drittel seines Gebietes. 1772
Rußland erhielt den am besten bevlkerten Teil Litauens (193000 qkm); sterreich bekam Ostgalizien und Lodomirien (mit 138000 qkm); Preußen gewann West-pren en samt dem Ermelande und der Stadt Elbing mit Ausschlu der Städte Thorn und Danzig, das Kulmer-land und den Netzedi st rikt (im ganzen 35000 qkm). So kehrte dieses Gebiet nach 300jhriger Trennung wieder an Preußen zurck, wodurch eine bessere Verbindung Ost-Preuens mit dem Hauptlande erzielt wurde.
b. Der Bayrische Erbfolgekrieg, 177879. Auch im Deutschen Reiche brachte Friedrich Ii. sein Ansehen wiederholt zur Geltung. Nach dem Tode des Kurfrsten Maxi-milian Joseph von Bayern (1777) machte Joseph Ii., der seit 1765 von seiner Mutter Maria Theresia zum Mit-regenten angenommen, Anspruch aus Niederbayern und einen Teil der Oberpfalz, weil diese Gebiete eilte Zeitlang zu Ofterreich gehrt hatten. Und wirklich vermochte er auch den Erben der bayrischen Kurlande, den Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz, auf diese Landesteile zu verzichten. Allein Friedrich der Groe schlo mit dem knftigen Nach-folger Karl Theodors, dem Herzoge Karl von Pfalz-Zw ei brcken, ein Bndnis und erklrte die Zerstcklung des Kurlandes zu gunsten sterreichs fr rechtswidrig. Als man seinen Vorstellungen in Wien kein Gehr schenkte, lie er sein Heer in Bhmen einrcken. Da gab Joseph Ii. nach und begngte sich im Frieden zu Teschen (1779) mit dem 1779 sogenannten Inn viertel (zwischen Donau, Inn und Salzach).
Noch einmal versuchte Joseph Ii. eine Abrundung seines Gebietes herbeizufhren. Im Einverstndnis mit den
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Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende deutsche Kaiserwrde zu bernehmen, und nachdem, in der Verfassung des Deutsches Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, befunden hiermit, da Wir es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, diesem Rufe Folge zu leisten und die deutsche Kaiserwrde anzunehmen. Demgem werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußen fortan den Kaiserlichen Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches führen und hoffen zu Gott, da es der deutschen Nation gegeben sein werde, unter den Wahrzeichen ihrer alten Herrlichkeit das Vaterland einer segensreichen Zukunft entgegenzufhren.
Uns aber und Unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehr er des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung!"
Die Rckkehr des sieggekrnten neuen Deutschen Kaisers nach Berlin (17. Mrz 1871) gab demselben Gelegenheit, die Kundgebungen der hohen Begeisterung entgegenzunehmen, womit das deutsche Volk die Wiederaufrichtung des Reiches begrte.
Den ersten Deutschen Reichstag erffnete der Kaiser am 21. Mrz mit den Worten: Das neue Deutsche Reich, wie es aus der Feuerprobe des gegenwrtigen Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverlssiger Brge des europischen Friedens sein, weil es stark und selbstbewut ist, um sich die Ordnung seiner eigenen Angelegenheiten als sein ausschlie-liches, aber auch ausreichendes und zufriedenstellendes Erbteil zu bewahren.
Mge dem deutschen Reichskriege, den wir so rhm-reich gefhrt haben, ein nicht minder glorreicher Reichsfriede, folgen, und mge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Gter des Friedens als Sieger zu erweisen! Das walte Gott!"
Hauptbestimmungen der Deutschen Reichsverfassung. Zum Deutschen Reiche gehren die Knigreiche Preußen, Bayern, Sachsen und Wrttemberg; die Groherzogtmer Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Oldenburg; die Herzogtmer Braunschweig, Anhalt, Meiningen, Koburg-Gotha und Altenburg; die Frstentmer Waldeck, Lippe, Schaumburg, Schwarz-burg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, Reu jngerer Linie und Reu ltere Linie ; die Freien Reichsstdte Hamburg, Lbeck, Bremen; das Reichsland Elsa-Lothringen.
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Da die Nationalversammlung trotzdem auf der Durchfhrung der Verfassung bestand, wurden die sterreichischen und preuischen Abgeordneten zurckberufen. Die Rechte" der Versammlung lste sich auf, die Linke" aber, der sogenannte Rumpf, verlegte ihren Sitz nach Stuttgart, entsetzte den Reichsverweser und ernannte eine Regentschast, wurde aber von der wrttembergischen Regierung im Juni aufgehoben.
Aufstnde in Dresden, Baden und der Pfalz. Nach Ablehnung der Reichsverfassung von seiten der einzelnen Regierungen fand die Revolutionspartei Gelegenheit zu neuem Aufruhr. So kam es im Frhjahr 1849 zu blutigen Aufstnden in Dresden, in Baden und in der Pfalz.
Preußen leistete aber den bedrngten Regierungen krftige Hilfe. Am schnellsten wurde der Aufstand mit Hilfe preuischer Truppen in Sachsen unterdrckt. Mit grerer Hartnckigkeit trat der Widerstand in der Pfalz und in Baden aus. Im Juni zog ein Bundesheer unter dem Oberbefehl des Prinzen von Preußen in der Rheinpfalz ein, die binnen einer Woche von den Aufstndischen gesubert wurde.
Durch das energische Vorgehen des Prinzen wurde die Ord-nung auch in Baden bald wieder hergestellt. Am 21. Juni wurden die Aufstndischen bei Wog Husel besiegt und bald darauf die von ihnen besetzte Festung Rastatt zur bergabe gezwungen. Ein solches Ende nahm die deutsche Einheitsbestrebung auf diesem <9ebiete.
Die Union. Was der Nationalversammlung nicht ge-lungen war. suchte König Friedrich Wilhelm Iv. jetzt mit Hilfe der deutschen Negierungen ins Werk zu setzen. Zm Mai 1849 hatte derselbe mit Sachsen und Hannover das sogenannte Dreiknigsbndnis gegrndet und die brigen Staaten aufgefordert, diesem Bunde beizutreten; allein nur die norddeutschen Staaten schlssen sich dieser Union an, die sddeutschen, mit Ausnahme von Baden, widerstrebten und wuten sogar Sachsen und Hannover wieder davon abzuziehen.
Trotzdem hielt Preußen an seinem Unternehmen fest, und auf seine Veranlassung trat das Deutsche Parlament (20. Mrz 1850) in Erfurt zusammen, welches die von ihm vorgeschlagene Verfassung annahm. Allein als sterreich diesen Bestrebungen die Aufforderung zur Wiedererffnung des Bundestages entgegenstellte, zerfiel die Union und die meisten deutschen Staaten schickten ihre Abgeordneten wieder nach Frankfurt a. M. Bald suchte auch der Bundestag leinen Einflu geltenb zu machen, als der kurhessische Minister Hassenpflug durch einen Verfassungsbruch mit den tnben in Streit geriet. Sofort lieen sterreich und Bayern die Bundeshilfe in Hessen einrcken, während Preußen, welches gegen die Wiedereinfhrung des frheren Bundestages Widerspruch erhob, die Mobil-machung anordnete. Allein nach dem unbedeutenden Vorpostengefecht bei Bronzell (unweit Fulda) gingen die Truppen auseinander.
Die Feldzge in Schleswig-Holstein. (1848-50). Wie in den kurhessischen, so standen sich auch in den schleswig-holsteinschen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Im
Angelegenheiten die beiden Grostaaten Deutschlands gegenber. Als König Friedrich Vii. von Dnemark es versuchte, das Herzogtum. Schleswig zu einer dnischen Provinz zu machen, erhob sich in den Herzogtmern, welchen garantiert war, up ewig ungedelt" zu bleiben em Aufstand zur Wahrung ihrer Rechte. Dieserhalb rckten dnische Truppen (int Mrz 1848) in Schleswig ein, wurden aber von den Preußen unter General Wrangel, welche auf Ersuchen der Bundes-behrde den Herzogtmern Hilfe brachten, zurckgedrngt.
Da aber die auswrtigen Mchte fr Dnemark eintraten ging Preußen den Waffenstillstand von Malm ein. Nach Ablauf-desselben brach der Krieg auf Veranlassung Dnemarks von neuem aus. Jetzt ernannte die Zentralgewalt eine Statthalterschaft fr die beiden Herzogtmer und schickte eine Armee unter dem preuischen General von Bonin nach Schleswig.
Ungeachtet des Mangels einer Flotte wurde das dnische Linienschiff Christian Vii." von den deutschen Strandbatterien bei Eckernfrde vernichtet und die Fregatte Gefion" gentigt, die Flagge zu streichen. Im April wurden die Dppeler Schanzen von bayrischen und schsischen Truppen erstrmt und die Stadt Kolding von dem General von Bonin erobert.
Inzwischen war aber bei der preuischen Regierung der Eifer fr die Fortsetzung des Krieges erkaltet, so da die Dnen im Vorteil blieben. Von neuem wurde ein Waffenstillstand zwischen Preußen und Dnemark abgeschlossen, welchem im Juli 1850 der Berliner Friede folgte. Durch denselben wurde Schleswig-Holstein auf seine eigene Kraft angewiesen. Die Holsteiner setzten den Kampf unter dem preuischen General Willisen fort, wurden aber bei Idstedt von den Dnen geschlagen. Deshalb beschlossen die Gromchte England, Frankreich, Rußland und Osterreich in der Londoner Konferenz, die Herzogtmer zur Unterwerfung unter Dnemark zu zwingen. Osterreich hielt es fr die Sache des wiederhergestellten Deutschen Bundes, die Vermittlung zu bernehmen, während Preußen dessen Berechtigung bestritt. So rckte auch hier wie in Hessen der Konflikt immer nher. sterreich zog bedeutende Truppenmassen in Bhmen zusammen, und auch Preußen ordnete die Mobilmachung an.
Des Knigs Ruf fand in allen preuischen Herzen begeisterten Wiederhall. Allein aus Scheu vor einem verhngnisvollen Kriege, der zugleich ein Kampf der Parteien zu werden drohte, verstand sich der preuische Minister von Manteuffel am 29. November 1850 zu Oltntz zu einer Konferenz mit dem sterreichischen Minister Fürst Schwarzenberg. Dort kam es zu einem Vertrage zwischen Preußen und Osterreich, nach welchem die Herstellung der Ordnung in Hessen und in Schleswig-Holstein durch die Entscheidung aller deutschen Regierungen herbeigefhrt werden sollte. Infolgedessen rckten die sterreichischen Truppen in Holstein ein, ntiuten die Statthalterschaft zum Rcktritt und zwangen das Land wieder zur Unterwerfung unter Dnemark. Gleichzeitig beschlo eine Ministerkonferenz aller deutschen Staaten zu Dresden die Wiederherstellung des deutschen Bundestages mit einigen zeitgemen nderungen.
Das Londoner Protokoll aber sicherte dem Herzoge Christian von S ch l esw ig - Ho lst e in - So n der bn r g - Gl ck sbnr g die Thronfolge fr die gesamte dnische Monarchie zu.
Gebietsvernderungen. Im Jahre 1849 wurden die beiden Frstentmer Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen,
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diese Verfassung zu unterzeichnen, beschlo der Deutsche Bund die Exekution, und es rckten im Dezember 1863 12000 Sachsen und Hannoveraner in Holstein ein.
Die Dnen zogen sich hinter die Eider zurck, während die Holsteiner den Herzog von Augusten brg zu ihrem Landesherrn ausriefen, den auch die deutschen Mittelstaaten begnstigten.
1864 Die beiden Gromchte, Preußen und Osterreich, aber beschlossen, die Geltendmachung der Bundesrechte selbst in die Hand zu nehmen, und als Dnemark sich weigerte, die Einverleibung Schleswigs zurckzuziehen, berschritten die preuisch-sterreichischen Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrangel am 1. Februar 1864 die Eider. Das sterreichische Korps unter dem General von Gablenz und die preuischen Garden sollten das Danewerk angreifen, während ein anderes preuisches Korps unter dem Prinzen Friedrich Karl die Stellung der Dnen im Osten ffnen" sollte. Eine dreistndige Kanonade gegen die Schanzen von Missunde halte "aber wegen des dichten Nebels geringen Erfolg und brachte nur die Vorwerke m die Hnde der Preußen. Allein bereits am 5. Februar rumten die Dnen das Danewerk, das sie bei der geringen Truppenzahl nicht verteidigen konnten und zogen sich in die feste Stellung der Dppeler Schanzen zurck. Nun bewirkten die Preußen den bergang der die Schlei, und die sterreicher schlugen die dnische Nachhut bei Oversee.
Aus der Halbinsel Sundewitt hinter dem Dorfe Dppel hatten die Dnen zehn feste Schanzen angelegt, die sie fr uneinnehmbar hielten. Dieselben lehnten sich rechts an den Alsen-Sund, links an den Meerbusen Wenningbund an. Von hier aus wurden sie durch mehrere dnische Kriegs-schiffe, darunter das Panzerschiff Rolf Krake", gedeckt. Vor diesen Bollwerken, welche durch 22 000 Dnen verteidigt wurden, langten die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl an. Nach der Errichtung von Laufgrben wurden die Dppeler Schanzen von den preuischen Sturmkolonnen i8. Apnl am 18. April binnen wenigen Stunden genommen und die Dnen zum Rckzge nach der Insel Alfen gentigt. König Wilhelm eilte selbst nach dem Sundewitt, um den siegreichen Truppen persnlich zu danken. Die Verbndeten zogen jetzt nach Jtland, woselbst die Dnen die Festung Fredericia rumten.
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171
Auch die junge preuische Kriegsflotte hatte am 17. Mrz bei der Insel Rgen ein dreistndiges Gefecht gegen die dnische bermacht mit Mut und Entschlossenheit bestanden.
Trotzdem wurden die Friedensversuche der Gromchte (zu London) von den Dnen mit Hartnckigkeit zurckgewiesen,
und so begann der Kampf nach sechswchiger Waffenruhe von neuem. Erst nachdem die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld am 29. Juni die Insel Alsen erobert hatten,
muten sich die Dnen ergeben.*) _ 29- 3uni
In dem Frieden zu Wien trat Christian Ix. Schleswig-Holstein und Lauenburg an die Verbndeten ab. Dieselben einigten sich in dem Vertrage zu Gast ein (14. Aug. 1865) dahin, da Lauenburg gegen eine an Osterreich gezahlte Entschdigung von 2lh Mill. Talern in den alleinigen Besitz Preuens bergehen, sterreich die Verwaltung von Holstein, Preußen dagegen die von Schleswig erhalten solle.
Der Deutsche Krieg, 1866. 1866
44. Veranlassungen: a) Schleswig-holsteinsche Frage.
In dem Gasteiner Vertrage lag der Keim zu neuen Zerwrfnissen zwischen den beiden deutschen Gromchten.
Whrend Osterreich mit dem Prinzen von Augusten-brg unterhandelte wegen berlassung der Elbherzogtmer.
forderte Preußen deren militrische Unterordnung unter sein Regiment. Als diese aber von dem Angnstenburgsr abgelehnt worden, erhob der preuische Ministerprsident Graf Bis-mar ck Einspruch gegen die Fortsetzung der Unterhandlungen. Osterreich aber erklrte, da es bei seiner Politik verbleiben werde, selbst auf die Gefahr eines Bruches mit Preußen hin, und begann sofort in Bhmen zu rsten. Jetzt schritt auch Preußen dazu, seine schleichen und schsischen Festungen fr den Krieg vorzubereiten, und schlo ein Bndnis mit Italien ab, das gegen Osterreich gerichtet war.
b) Die deutsche Bundesfrage.
Da Graf Bismarck aber befrchten mute, Osterreich werde die deutschen Staaten auf seine Seite ziehen, so stellte er am 9. April 1866 beim Bundestage den Antrag zur Einberufung eines deutschen Parlaments auf grund direkter Wahlert, welches die Neugestaltung der Bundes-
') Vergl. das Gedicht von G. Hcsekiel: Die Eroberung von Alsen".
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Christian_Ix Graf Bismarck Hcsekiel
Extrahierte Ortsnamen: London Wien Schleswig-Holstein Lauenburg Lauenburg Osterreich Holstein Osterreich Osterreich Italien Osterreich Osterreich
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verfassung nach Vorlagen der deutschen Regierungen be-raten sollte.
Gleichzeitig gab er die Absicht kund, die militrischen Krfte Nord- und Mitteldeutschlands zu wirksamer Tat zu vereinigen." Dagegen beschlo die Bundesversammlung einstimmig die Abrstung smtlicher Bundesglieder, wobei sich Preußen und Osterreich aber gewisse Bedingungen vorbehielten.
Ein Versuch des Kaisers Napoleon Iii., den Zwiespalt der drei Mchte Osterreich, Preußen und Italien auszu-gleichen, scheiterte an dem Vorbehalte sterreichs, da keinem Staate eine Machtvergrerung zugestanden werden drfe.
An demselben Tage, an welchem Osterreich diese Er-klarung abgab, stellte es die Lsung der schleswig-holsteinschen Frage der Entscheidung des Deutschen Bundes anheim und berief durch seinen Statthalter in Holstein die Stnde des Herzogtums auf den 11. Juni nach Itzehoe. Preußen erblickte darin einen Bruch des Gasteiner Vertrages, lie den General von Manteuffel, den Gou-verneur von Schleswig, in Holstein einrcken und die bis-herige holsteinscheregierung auflsen, worauf sich v. Gab lenz mit seinen Truppen unter Protest nach Bhmen zurckzog.
Auf die Nachricht von diesen Vorgngen erklrte Oster-reich die Besetzung Holsteins durch Preußen als einen Ver-tragsbruch und beantragte die Mobrlmachung des gesamten Bundesheeres mit Ausnahme des preuischen Anteils. Obgleich Preußen den Antrag als bundeswidrig zurckwies, so erfolgte doch am 14. Juni die Abstimmung, durch welche der Antrag mit neun gegen sechs Stimmen angenommen wurde. Damit war auch ohne besondere Kriegs-erklrung der Entscheidungskamps erffnet. Sofort erklrte der preuische Gesandte den bisherigen Bundesvertrag fr gebrochen und legte den ausfhrlichen Entwurf einer Neu-gestaltung des Bundes unter Ausschlu sterreichs vor.
Am folgenden Tage bot Preußen seinen Nachbarstaaten Sachsen, Hannover^ Kurhessen und Nassau den Frieden an unter Gewhrleistung ihrer Souvernitt, wenn sie sofort abrsteten und die Wahlen fr das Parlament ausschrieben. Da das Anerbieten aber zurckgewiesen wurde, so lie Preußen schon am 16. Juni seine Truppen in die drei Mittelstdten des Nordens einrcken.
Der eigentliche Krieg, a. Besetzung der Mittelstaaten.
45. In Hannover rckten ein Vogel von Falckenstein von Minden her, Manteuffel von Holstein
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